KREEVO GmbH, Elstergrund 46, 02979 Elsterheide   +49 (0) 3571 - 48 80 80 hallo@kreevo.de
Digitale Barrierefreiheit & Inklusion

Warum ist Barrierefreiheit wichtig?

Die Bedeutung der Barrierefreiheit im digitalen Raum kann nicht genug betont werden. Es gibt verschiedene Gruppen von Menschen, die von digitalen Hürden betroffen sein können. Menschen mit Sehschwäche haben Schwierigkeiten, Texte mit geringem Kontrast zu lesen, während gehörlose oder schwerhörige Menschen Videos ohne Untertitel oder Gebärdensprache nicht verstehen können. Menschen mit Konzentrationsschwäche oder auf dem kognitiven Spektrum sind schnell gestresst, wenn Websites ein komplexes Design oder zu viele Animationen aufweisen. Auch Nicht-Muttersprachler und Menschen mit geringer Lesekompetenz haben Schwierigkeiten, komplexe Texte mit verschachtelten Sätzen zu verstehen. Barrierefreiheit ermöglicht es, diese Hürden zu überwinden und allen Menschen den Zugang zu digitalen Inhalten und Dienstleistungen zu ermöglichen.

Was macht eine Website Barrierefrei?

Eine barrierefreie Website zeichnet sich durch bestimmte Merkmale aus, die sicherstellen, dass sie für möglichst viele Menschen zugänglich ist. Hier sind einige Elemente, die zu einer barrierefreien Website beitragen:

  • Gut verständliche und beschriftete Grafiken/Illustrationen.
  • Klare und verständliche Sprache mit einfachem Satzbau.
  • Vermeidung von Fachbegriffen.
  • Barrierefreie Formulare.
  • Ausreichender Kontrast beim Design, der auch für Menschen mit Rot-Grün-Sehschwäche gut erkennbar ist.
  • Keine ausschließliche Verwendung von Farbe zur Kennzeichnung von Informationen/Funktionen (z.B. unterstrichene Links).
  • Optimierter Code und barrierefreie Inhalte für eine reibungslose Nutzung durch Screenreader.
  • Bilder mit Alt-Texten.
  • Videos mit Untertiteln.
  • Gut lesbare Schriftgröße
  • Intuitive Bedienbarkeit der Website für Desktop und Mobilgeräte.
  • Alle wichtigen Funktionalitäten sind per Tastatur zugänglich.
  • Eine aktuelle Version der Erklärung zur Barrierefreiheit.

Übersicht über die Richtlinien der WCAG 2.1

Die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) bestehen aus 13 Richtlinien, die unter vier grundlegenden Prinzipien zusammengefasst sind. Diese Prinzipien bilden die Grundlage für eine barrierefreie Nutzung des Internets. Die WCAG-Richtlinien bieten klare Anleitungen für Webentwickler, Autoren und Designer, um barrierefreie Inhalte zu erstellen, wenn sie eine bestimmte Konformitätsstufe anstreben. Sie können die offizielle deutsche Übersetzung des gesamten WCAG 2.0 Textes hier (Link zur deutschen Übersetzung) nachlesen.

Konformitätsanforderungen

Eine Website erfüllt die Vorgaben der WCAG, wenn sie als konform betrachtet wird. Es ist wichtig zu beachten, dass eine WCAG-konforme Website nicht notwendigerweise alle Erfolgskriterien des Standards erfüllen muss. Das World Wide Web Consortium (W3C) hat drei Konformitätsstufen festgelegt: A, AA und AAA. Diese Stufen zeigen an, wie gut eine Website auf die Bedürfnisse von Internetnutzern mit Einschränkungen ausgerichtet ist.

  1. Stufe A: Eine Website entspricht der Stufe A, wenn alle Erfolgskriterien der Stufe A erfüllt sind oder eine alternative Version der Website verfügbar ist, die diese Kriterien erfüllt. (Niedriges Zugänglichkeitsniveau)
  2. Stufe AA: Eine Website entspricht der Stufe AA, wenn alle Erfolgskriterien der Stufen A und AA erfüllt sind oder eine alternative Version der Website verfügbar ist, die diese Kriterien erfüllt. (Mittleres Zugänglichkeitsniveau)
  3. Stufe AAA: Eine Website entspricht der Stufe AAA, wenn alle Erfolgskriterien der Stufen A, AA und AAA erfüllt sind oder eine alternative Version der Website verfügbar ist, die diese Kriterien erfüllt. (Hohes Zugänglichkeitsniveau)

Es ist wichtig zu betonen, dass das Merkmal "Konformität" immer auf eine einzelne Webseite bezogen ist (ein einzelnes HTML-Dokument, das unter einer spezifischen URL verfügbar ist) und nur für gesamte Webseiten erworben werden kann.

Falls bestimmte Bereiche einer Webseite die angestrebte Konformitätsstufe nicht erfüllen, wird die Konformität auch der gesamten Webseite nicht zugesprochen. Wenn die Webseite Teil eines Klickpfads über mehrere Webseiten hinweg ist, der es ermöglicht, eine bestimmte Aktion auszuführen, müssen alle Webseiten des Klickpfads die angestrebte Konformitätsstufe oder eine höhere Stufe erfüllen. Wenn nur eine Webseite die Anforderungen nicht erfüllt, wird die angestrebte Konformitätsstufe auch den anderen Webseiten des Klickpfads abgesprochen.

Die WCAG-Prinzipien legen fest, dass Barrierefreiheit durch optimale Wahrnehmbarkeit, Bedienbarkeit, Verständlichkeit und Robustheit von Webinhalten erreicht wird. Diese Prinzipien können wie folgt umgesetzt werden:

Wahrnehmbarkeit

Um eine optimale Benutzbarkeit des Webs sicherzustellen, sollten Inhalte so gestaltet werden, dass sie für alle Internetnutzer wahrnehmbar sind. Die WCAG-Richtlinien zur Verbesserung der Wahrnehmbarkeit von Webinhalten lauten wie folgt:

  • Textalternativen: Stellen Sie textbasierte Alternativdarstellungen bereit, um Nicht-Text-Inhalte in andere Formen wie Großschrift, Braille, Symbole oder einfache Sprache umzuwandeln. Dies entspricht der Konformitätsstufe A.
  • Multimedia-Inhalte: Die Website sollte alternative Darstellungen für zeitbasierte Medien wie Audio- und Videoinhalte bereitstellen. Je nach angestrebter Konformitätsstufe können dies beschreibende Begleittexte, Audiodeskriptionen, Untertitel, Transkriptionen und Gebärdensprache sein. Die Richtlinie umfasst neun Erfolgskriterien der Konformitätsstufen A, AA und AAA.
  • Anpassbarkeit: Die Inhalte der Website sollten verlustfrei in alternative Darstellungsformen überführt werden können (einfaches Layout). Die Richtlinie umfasst sechs Erfolgskriterien der Konformitätsstufen A, AA und AAA.
  • Unterscheidbarkeit: Inhalte sollten so gestaltet sein, dass sie sich optisch und akustisch von anderen Inhalten unterscheiden (z.B. durch Farbe, Schriftgröße, Kontrast und dezente Hintergründe). Die Richtlinie umfasst 13 Erfolgskriterien der Konformitätsstufen A, AA und AAA.

Bedienbarkeit

Barrierefreie Webinhalte sollten eine Benutzerschnittstelle bieten, die es allen Internetnutzern ermöglicht, die gewünschten Informationen zu finden und zu nutzen. Die Bedienbarkeit von Webangeboten kann durch folgende Richtlinien optimiert werden:

  • Zugänglichkeit per Tastatur: Alle Inhalte und Funktionen sollten per Tastatur zugänglich sein, da die Tastatur als primäre Benutzerschnittstelle definiert ist. Die Richtlinie umfasst vier Erfolgskriterien der Konformitätsstufen A und AAA.
  • Kein Zeitdruck: Benutzern sollte ausreichend Zeit gegeben werden, um Webinhalte zu lesen und zu verwenden, da Menschen mit Beeinträchtigungen oft mehr Zeit benötigen. Die Richtlinie umfasst sechs Erfolgskriterien der Konformitätsstufen A und AAA.
  • Minimierung von Anfall-Risiken: Alle Webinhalte sollten so gestaltet sein, dass das Risiko von Anfällen aufgrund visueller Reize minimiert wird. Dies beinhaltet die Festlegung von Grenzwerten für visuelle Reize, die Anfälle auslösen könnten. Es gibt drei Erfolgskriterien der Konformitätsstufen A und AAA.
  • Navigation: Die Webseite sollte den Nutzern Mittel zur Verfügung stellen, um eine mühelose Navigation zu ermöglichen. Dies betrifft Meta-Titles, Meta-Descriptions, Linktexte, Zugangsmöglichkeiten zu Webseiten, Überschriften und Textabschnittsbeschriftungen sowie den Tastaturfokus. Die Richtlinie zur Navigation umfasst 13 Erfolgskriterien der Konformitätsstufen A, AA und AAA.
  • Zugänglichkeit über andere Geräte: Alle Funktionen, die per Tastatur verfügbar sind, sollten auch alternativ über Gesten und ähnliche Methoden angesteuert werden können. Die Richtlinie enthält acht Erfolgskriterien der Konformitätsstufen A, AA und AAA.

Verständlichkeit

Webinhalte sollten so gestaltet sein, dass die Informationen verständlich sind und die Bedienung nachvollziehbar ist. Dies kann erreicht werden, indem Webentwickler und Autoren die folgenden Richtlinien befolgen:

  • Lesbarkeit: Eine optimale Zugänglichkeit von Webangeboten erfordert lesbare und verständliche Inhalte. Die Richtlinie zur Lesbarkeit umfasst sechs Kriterien der Konformitätsstufen A, AA und AAA, die festlegen, wie sprachliche Elemente ausgezeichnet und mit zusätzlichen Informationen angereichert werden müssen.
  • Vorhersehbarkeit: Das Verhalten funktionaler und interaktiver Webseitenelemente sollte immer vorhersehbar sein, um das Verständnis zu erleichtern. Die sechs Erfolgskriterien beziehen sich auf die Konformitätsstufen A, AA und AAA.
  • Eingabehilfen: Gut zugängliche Webseiten helfen den Besuchern, Fehler zu vermeiden, indem sie durch Eingabehilfen automatisch korrigiert werden. Dies umfasst Vorgaben zur automatischen Fehlererkennung. Webseitenbetreiber haben neun Erfolgskriterien der Konformitätsstufen A, AA und AAA zur Verfügung.

Robustheit

Das Prinzip der Robustheit in den WCAG-Richtlinien bezieht sich auf die Kompatibilität von Webinhalten. Um eine gute Zugänglichkeit sicherzustellen, sollten Webinhalte so erstellt werden, dass sie von den meisten verwendeten User-Agents (Webbrowser, assistierende Ausgabegeräte usw.) zuverlässig verarbeitet werden können. Die entsprechenden Vorgaben finden Webseitenbetreiber in der Richtlinie zur Kompatibilität:

  • Kompatibilität: Die Kompatibilität mit aktuellen und zukünftigen Technologien wird durch die konsequente Anwendung spezifizierter Webstandards sichergestellt. Voraussetzung ist, dass die Implementierung von Inhalten gemäß den jeweiligen Spezifikationen, wie zum Beispiel HTML, vollständig und fehlerfrei erfolgt. Die Richtlinie zur Kompatibilität umfasst zwei Erfolgskriterien der Konformitätsstufen A und AA.

Barrierefreiheit für alle: Unterstützung und Werkzeuge für Ihre Website, Intranet, Online-Shop und digitale Präsentationen

Das Thema "Barrierefreiheit" ist ein umfangreicher und fortlaufender Prozess, der individuelle technische Anpassungen sowie redaktionelle Handhabung erfordert. Durch die Integration von Bedienungshilfen in Ihre Website bzw. Webanwendung wird es möglich, den Nutzern eine Sammlung von Werkzeugen anzubieten, die insbesondere Menschen mit Behinderungen dabei helfen, Barrieren zu überwinden und den Umgang mit Ihrer digitalen Präsenz zu erleichtern. Indem Sie barrierefreie Funktionen wie Farbanpassungen, Tastaturnavigationsoptionen und einstellbare Schriftgrößen implementieren, ermöglichen Sie allen Nutzern den Zugang zu Ihren Inhalten und deren Verständnis. Dadurch schaffen Sie eine solide Grundlage zur Umsetzung der gesetzlichen Regelungen, auf der weitere individuelle Prozesse aufbauen können.

Grundlegende Features der Bedienungshilfe

  • Mehrsprachig: Das Plugin unterstützt sowohl Deutsch als auch Englisch, abhängig von der Sprache des Website-Besuchers.
  • Einfache Integration: Das Plugin lässt sich problemlos in jedes WordPress-System ab Version 6 oder Joomla! ab Version 3 integrieren.
  • Handbuch: Eine Kurzdokumentation wird als Anleitung mitgeliefert.

Bedienungshilfe

Eine Toolbox (Werkzeugkasten) wird hinzugefügt, der folgende Funktionen umfasst:

  • Änderung der Textgröße
  • Änderung des Zeichenabstands und der Zeilenhöhe
  • Farbinvertierung
  • Graufilter
  • Unterstreichung von Links für bessere Sichtbarkeit
  • Vergrößerter Mauszeiger
  • Zeilenlineal als Lesehilfe
  • Deaktivierung/anhalten von Animationen
  • Spracherkennung (zum Ausfüllen von Formularen)
  • Text-to-Speech (vorlesen von Websiteinhalten)
  • Deaktivierung von Funktionen: Alle Funktionen können individuell deaktiviert werden.
  • Mobile Endgeräte: Funktionen können speziell für mobile Endgeräte deaktiviert werden.
  • Administrationsansicht: Der Werkzeugkasten ist auch in der Administrationsansicht anwendbar.
  • Anzeige auf bestimmten Seiten: Der Werkzeugkasten kann auf bestimmten Seiten ausgeblendet werden.
  • Anpassbare Icon-Position: Die Position des Icons im Werkzeugkasten ist änderbar.

Die individuellen Einstellungen werden beim Besucher gespeichert und sind auf allen Seiten verfügbar, auch wenn die Website geschlossen wurde. Über einen Reset-Button kann der Besucher alle Einstellungen auf Standard zurücksetzen.

Tastaturnavigation

  • Navigationsmenü: Ein Navigationsmenü wird hinzugefügt, das ausschließlich mit der Tastatur bedient werden kann, indem es die Struktur der Seite ausliest.
  • Deaktivierung: Das Navigationsmenü kann bei Bedarf deaktiviert werden, auch speziell für mobile Geräte.
  • Anzeige in der Administrationsansicht: Das Navigationsmenü kann auch in der Administrationsansicht angezeigt werden.
  • Anzeige auf bestimmten Seiten: Das Navigationsmenü kann auf bestimmten Seiten ausgeblendet werden.
  • Deaktivierung von Shortcuts: Die Verwendung von Tastenkürzeln im Navigationsmenü kann deaktiviert werden.

Im folgenden Video zeigen wir Funktionen der Bedienungshilfe


Unser Ziel ist es, dass Ihre Website für alle Benutzer zugänglich und nutzbar ist. Wir sind der festen Überzeugung, dass Barrierefreiheit ein grundlegendes Merkmal moderner Websites sein sollte. Daher freuen wir uns, Ihnen diese Lösung zur Verfügung zu stellen. Auf Anfrage beraten wir Sie auch gerne über die Möglichkeiten der Integration der Bedienungshilfe in andere Content Management Systeme oder statische HTML-Seiten.

Wir unterstützen Sie gerne bei der Optimierung der Barrierefreiheit Ihrer Website und stehen Ihnen für weitere Fragen zur Verfügung. Zögern Sie nicht, sich mit uns in Verbindung zu setzen.

In den folgenden Beiträgen erfahren Sie mehr über die gesetzlichen Anforderungen des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes und wie Sie Ihre digitalen Präsentationen mithilfe moderner Touch- und Displaylösungen barrierefrei gestalten können - ohne zusätzlichen technischen Mehraufwand.

Menü